Sondereinheit ERHT

In der Höhe...

Entstehung der Einheit

Ende der 1990er Jahre kam nach den Ereignissen des Orkans „Lothar“ bei der Freiwilligen Feuerwehr Eningen unter Achalm der Wunsch nach einer Verbesserung der Absturzsicherung der Einsatzkräfte auf. Es sollte kein Feuerwehrmann mehr ungesichert auf Dächern oder im absturzgefährdeten Bereich arbeiten müssen ohne adäquate Ausrüstung und Ausbildung. Auch erinnerte man sich an den Absturz eines Feuerwehrkameraden bei Dacharbeiten während eines Brandeinsatzes in den 90er Jahren. Des Weiteren war durch die geografische Lage Eningens mit vielen Steilhängen am Albtrauf, felsigem Gelände sowie den vielen Hohen Gebäuden, Silos und Schächten die Gründung einer Absturzsicherungsgruppe notwendig erschienen.

Gemäß den Feuerwehrdienstvorschriften sowie den unterschiedlichen Ausbildungsempfehlungen und -Leitfäden bilden speziell geschulte Multiplikatoren die 20 Mann starke Gruppe aus. Jedes Mitglied verfügt über eine eigene, speziell auf die Anforderungen der ERHT-Gruppe zusammengestellte, persönliche Schutzausrüstung. Diese beinhaltet u. a. ein Anseilgurt, einen Helm und verschiedene Sicherungsmittel. Für einen reibungslosen Einsatz sind auf mehreren Fahrzeugen ein Gerätesatz „Absturzsicherung“ sowie spezielle Sondergerätesätze wie z. B. „Auf- und Abseilgerät“ oder „Türanker“ verlastet.

Aufgabengebiet

Die Sondereinheit ERHT wird standardmäßig bei einigen Alarmstichworten sofort mitalarmiert, um rasch die ersten Maßnahmen einleiten zu können. Auf Nachforderung werden die speziell ausgebildeten Mitglieder mit den unterschiedlichsten Situationen konfrontiert; meist wo ein sicheres Arbeiten in absturzgefährdeten Bereichen erforderlich ist.

Hierbei bilden das Löschgruppenfahrzeug 16/12 sowie die Drehleiter die hauptsächlich genutzten Fahrzeuge der Einheit. Bei Einsätzen im unwegsamen Gelände wird der Kommandowagen auf Grund der Geländefahreigenschaften besetzt. Dieser bietet auch die Möglichkeit zum Transport eines Patienten in einer Schleifkorbtrage auf der Ladefläche. Der Kommandowagen kann daher als Transportgerät für den Patienten zum Rettungswagen oder als Zubringer für das Rettungsdienstpersonal oder den Notarzt genutzt werden.

In der Tiefe...

In unwegsamen Gelände...

Was bedeutet ERHT?

Das „Einfache Retten aus Höhen und Tiefen" beschreibt die Hilfeleistung bei Notfällen mit festgelegten Standardtechniken und Standardisierten Gerätesätzen. „Einfach“ ist dies jedoch keinesfalls. Die Standard-Einsatzszenarien müssen regelmäßig und gründlich trainiert werden, um ein zügiges und sicheres Abarbeiten einer solchen Einsatzstelle im erhöhten Gefährdungsbereich gewährleisten zu können.

Mit diesen definierten Standardmaßnahmen kann der größte Teil der möglichen Einsatzstellen bewältigt werden. Diese Standardfälle enden jedoch beispielsweise bei einer Rettung ab einer Höhe von mehr als 30 m und/oder bei einer begleiteten Rettung. Die, über die Standardfälle hinaus gehenden Einsätze, bringen im Feuerwehrwesen eine SRHT-Einheit („Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen“) auf den Plan. Die im Volksmund als „Höhenrettung“ betitelte Spezialeinheit wird in Eningen durch eine Überlandhilfe der umgebenden SRHT-Gruppen gewährleistet.