Aktuelle Feuerwehrnachrichten

Jahreshauptversammlung 202531.03.2025

Ungewöhnliche Worte bei einer Feuerwehr-Hauptversammlung am vergangenen Samstagabend in Eningen: »Was redet denn der Bürgermeister da vom Verteidigungsfall«, sagte Eric Sindek selbst. Düstere Szenarien hatte er an die Wand im Feuerwehrgerätehaus gemalt. »Wir müssen uns auf Hilfe zur Selbsthilfe einstellen«, forderte der Rathauschef, der selbst nach der Feuerwehr-Grundausbildung im vergangenen Jahr am Samstag zum Feuerwehrmann befördert wurde.Was Sindek mit seinen Worten meinte: »Der Bundesnachrichtendienst sagt, dass wir keine Friedenszeiten mehr haben, wir befinden uns in einem hybriden Krieg.« Hackerangriffe auf alle erdenklichen Behörden, Einrichtungen und Infrastrukturzentren, Sabotageakte etwa in der Ostsee und Ausspähversuche von militärischem Gelände auf deutschem Boden – all das spreche eine deutliche Sprache. »Sich nicht auf den Verteidigungsfall vorzubereiten, das wäre naiv«, sagte der Bürgermeister. Auf Eningen heruntergebrochen, würde das heißen: »Im Extremfall gäbe es keine Hilfe von außen, deshalb ist es sinnvoll, in die Sicherheit unserer Gemeinde zu investieren.« Dabei dürfe der voranschreitende Klimawandel nicht vergessen werden, die Kommune müsse sich auch auf immer mehr Hitze und immer mehr Starkregenereignisse einstellen und vorbereiten.

Doch neben arg dunklen Szenarien in der Zukunft warfen die Feuerwehrkommandanten Heiko Seibold und Jan Diebold zunächst einen Blick zurück auf das vergangene Jahr: 2024 hatte die Freiwillige Feuerwehr Eningen insgesamt 170 Einsätze absolviert, darunter 63 technische Hilfeleistungen und 49 Alarme über Brandmeldeanlagen, darunter 40 in Flüchtlingsunterkünften, wie Seibold anmerkte.Großbrände waren glücklicherweise keine dabei, allerdings begann die Liste der Einsätze gleich zum Jahresbeginn, am 1. Januar 2024 um 6.12 Uhr, mit einem Kellerbrand in einem unbewohnten Gebäude. Bei den Nachlöscharbeiten stürzte ein Teil einer Geschossdecke ein. Alles keine einfache Aufgabe, doch unter Mithilfe von THW und DRK wurde auch die bewältigt, so Seibold.Einsätze bei Unwetterereignissen folgten für die Feuerwehrleute Ende Mai und Anfang Juni, dazu ein Chlorgasaustritt im Eninger Waldfreibad Ende September. Bei diversen Verkehrsunfällen war zudem die Hilfe der »Floriansjünger« vonnöten. Mehr als 2.800 Stunden verbrachten die Eninger Feuerwehrleute bei den Einsätzen – dabei wurden 40 Personen aus unterschiedlichen Notlagen gerettet, »für vier Personen kam jede Hilfe zu spät«, bedauerte der Kommandant.

Zu den Einsatzstunden, die Aktive der Feuerwehr 2024 geleistet hatten, kamen Übungsdienste, Schulungen, Lehrgänge und Weiterbildungen, die Leitung von Kinder- und Jugendfeuerwehr hinzu: Insgesamt haben die 82 Aktiven 6.041 Stunden ehrenamtlich geleistet – »eine stattliche Zahl«, so Seibold. Dem stimmte auch Martina Kaplan zu als Leiterin des Polizeireviers Pfullingen: »Sie haben viel Zeit für Ausbildung, Übungen und Kameradschaft aufgewendet, bei Einsätzen gefährliche und belastende Situationen erlebt.« Hinzu kämen nun auch noch Beleidigungen oder gar Angriffe auf Einsatzkräfte – »wie verrückt ist das denn?«, fragte Kaplan

.»Wir brauchen Menschen, die nicht wegschauen, sondern hinschauen«, betonte Rainer Wenke als stellvertretender Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzender. Die Aktiven der Feuerwehren seien genau diejenigen, die hinschauen – »ohne die Einsatzkräfte würde bei uns nichts funktionieren«. Ähnlich äußerte sich auch Timo Merz von der Ortsgruppe Eningen des Roten Kreuzes: »Die Feuerwehrleute und auch die anderen Rettungskräfte helfen Menschen, egal wann, egal wem und egal wo.«Am Samstagabend aber stand nicht die Hilfe im Vordergrund, sondern der Rückblick. Und ein wenig das gemeinsame Essen. 

Nicht zu vergessen, die Beförderungen. Und die Ehrungen. Herausragend dabei: Gleich fünf Personen der Feuerwehr Eningen wurden für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt: Dazu gehörten Rolf-Jürgen Heer, Gunter Hespeler, Thomas Hummel, Horst Reinhardt und Volker Röhm. Für 55 Jahre Mitgliedschaft wurde zudem Heinz Mader geehrt und Alfred Schnizler sogar für 60 Jahre. [Quelle: Reutlinger General-Anzeiger]

Ehrungen:
15 Jahre Feuerwehrdienst mit Landesehrung: Melanie Hummel
25 Jahre Feuerwehrdienst mit Landesehrung: Philipp Hummel
40 Jahre Feuerwehrdienst mit Landesehrung: Martin Barthold
50 Jahre Feuerwehrdienst mit Landesehrung: Horst Reinhardt, Volker Röhm
50 Jahre Mitglied der Feuerwehr Eningen unter Achalm: Rolf-Jürgen Heer, Gunter Hespeler, Thomas Hummel, Horst Reinhardt, Volker Röhm
55 Jahre Mitglied der Feuerwehr Eningen unter Achalm: Heinz Mader
60 Jahre Mitglied der Feuerwehr Eningen unter Achalm: Alfred Schnizler
Deutsches Feuerwehrehrenkreuz in Silber: Jochen Kurz

Beförderungen:
Zum Feuerwehrmann: Dr. Sebastian Bremer, Max Brustgi, Benedikt Seibold, Eric Sindek
Zur Oberfeuerwehrfrau: Annika Hummel, Nadine Hummel, Kim Späth
Zum Oberfeuerwehrmann: Daniel Mayer
Zur Hauptfeuerwehrfrau: Lena Brock
Zum Brandmeister: Andreas Bögel, Dominik Röhm


Gruppenbild der geehrten Feuerwehrmitglieder

 


Gruppenbild der beförderten Feuerwehrmitglieder